Elmar Wepper im erster Trailer zu Grüner Wirds Nicht
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Elmar Wepper im erster Trailer zu Grüner Wirds Nicht

Bild von Jochen Becker
Veröffentlicht

Schorsch ist Gärtner in einer bayerischen Kleinstadt und schuftet täglich in seinem Betrieb, der kurz vor der Pleite steht. Er redet nicht gern und auch nicht viel. Hat er nie. Die Ehe mit seiner Frau ist längst entzaubert und zu allem Überfluss möchte seine Tochter jetzt auch noch an die Kunstakademie. „Ein solcher Schmarrn!“ ist alles, was Schorsch dazu einfällt. Nur über den Wolken, in seinem klapprigen Propeller-Flugzeug, einer alten Kiebitz, fühlt sich Schorsch wirklich frei.

Doch dann missfällt dem Chef des lokalen Golfplatzes, den Schorsch angelegt hat, der Grünton des Rasens und Schorsch bleibt auf seiner Rechnung sitzen. Als der Gerichtsvollzieher kurz darauf sein geliebtes Flugzeug pfänden will, setzt sich Schorsch in die Kiebitz, packt den Steuerknüppel und fliegt einfach davon. Ohne zu wissen, wohin.

Es beginnt eine Reise, die ihn an ungekannte Orte führt, voller skurriler und besonderer Begegnungen – und mit jedem Start und jeder Landung öffnet der Gärtner ganz langsam sein Herz wieder für das, was man eine Ahnung von Glück nennt...

Feinfühlig erzählt die Komödie GRÜNER WIRD’S NICHT von unerfüllten Träumen, mutigen Entscheidungen und der außergewöhnlichen Kraft des Herzens, die es erfordert, große Hürden zu überwinden. Erst der Blick von weit oben öffnet Schorsch die Sicht auf sein eigenes Leben. Er begreift, dass er an den großen Herzensentscheidungen und seinen Träumen vorbeigelebt hat und spürt, dass er sich dem Leben öffnen muss, bevor es zu spät ist.

Nach den aufsehenerregenden Produktionen JOHN RABE und COLONIA DIGNIDAD folgt mit der liebevollen Komödie GRÜNER WIRD’S NICHT der neue Film des Regie-/Produktions-Duos Florian Gallenberger und Benjamin Herrmann.

Für Benjamin Herrmanns Majestic Filmverleih ist GRÜNER WIRD’S NICHT bereits der dritte Film mit Elmar Wepper in der Hauptrolle. Nach den Kinoerfolgen KIRSCHBLÜTEN – HANAMI und DREIVIERTELMOND spielt Wepper den Gärtner Schorsch, der aus seinem selbstgeschaffenen Käfig ausbricht. Schorschs Ehefrau Monika, gespielt von Monika Baumgartner („Der Bergdoktor“), schwankt zwischen Empörung und Erleichterung, als sich ihr ohnehin wenig redseliger Mann ohne Erklärung mit seiner Kiebitz davonmacht.

Auf seiner ungewöhnlichen Reise begegnet Schorsch der jungen Philomena, verkörpert von Nachwuchsentdeckung Emma Bading (DIE KLEINEN UND DIE BÖSEN, LUCKY LOSER), der es gelingt, Schorsch mit ihrer quirligen Art mitzureißen. Philomenas Eltern werden gespielt von den vielfach ausgezeichneten Schauspielern Ulrich Tukur (JOHN RABE, DAS WEISSE BAND) und Sunnyi Melles (DER BAADER MEINHOF KOMPLEX, RUBBELDIEKATZ), während Lola-Preisträgerin und Theater-Star Dagmar Manzel (DIE UNSICHTBARE, JOHN RABE) als burschikose Flughafenbesitzerin Hannah Schorschs Welt durcheinanderbringt. In weiteren Rollen sind Karolina Horster (BESTE CHANCE), Gudrun Ritter (BOXHAGENER PLATZ) sowie Michael Hanemann (DIE KRIEGER UND DIE KAISERIN) zu sehen.

Das Drehbuch schrieb Gernot Gricksch (DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE) nach dem Roman „Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ des Kabarettisten und Schauspielers Jockel Tschiersch.

Produziert wird GRÜNER WIRD’S NICHT von Benjamin Herrmann (NORDWAND, JOHN RABE, WÜSTENBLUME, HIN UND WEG, COLONIA DIGNIDAD) sowie Luca Verhoeven und Christian Hofer. Das Team hinter der Kamera besteht aus Bildgestalterin Daniela Knapp (DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI, POLL), Produktionsdesigner Erwin Prib (JUGEND OHNE GOTT), Kostümdesignerin Frauke Firl (PAULA), Tonmeister Andreas Wölki (BOXHAGENER PLATZ) und Editor Sven Budelmann (DER MEDICUS).

GRÜNER WIRD’S NICHT ist eine Produktion der Majestic Filmproduktion und der new!move films, in Koproduktion mit ARD Degeto (Christine Strobl, Claudia Grässel) und WS Filmproduktion, gefördert mit Mitteln von FilmFernsehFonds Bayern, Medienboard Berlin-Brandenburg, Film- und Medienstiftung NRW, Filmförderungsanstalt, BKM und Deutscher Filmförderfonds. Die Projektentwicklung wurde gefördert mit Mitteln des MEDIA-Programms der EU.

Langinhalt: „Was genau ist eigentlich das Problem?“ Diese Frage stellt Georg „Schorsch“ Kempter (Elmar Wepper) zurecht. Nicht nur seinem Kunden Dr. Starcke (Bernd Stegemann), für den er die neuen Greens des örtlichen Golfclubs am Tegernsee angelegt hat, sondern auch sich selbst. Dr. Starcke mag das Grün nicht – es sei der falsche Farbton und Schorsch glaubt, er ist im falschen Film. Starcke will Schorsch für seine Arbeit nicht bezahlen und lässt ihn einfach stehen. Voller Frust macht Schorsch sich auf zum Flughafen, um mit seiner alten Kiebitz, einem Doppeldecker-Flugzeug, dem Ärger – zumindest für einen Augenblick - davonzufliegen. Denn zuhause ist es auch nicht einfacher: seine Tochter Miriam (Karolina Horster) träumt davon, sich an der Kunstakademie für ein Studium zu bewerben und seine Frau Monika (Monika Baumgartner) hat damit angefangen, besondere Orchideen zu züchten. Alles Schmarrn!

Dem maulfaulen Schorsch steht das Wasser bis zum Hals. Ein Berg offener Rechnungen, ein Finanzamt, das mahnt und ein Golfverein, der die ausstehenden Kosten von 83.0000 Euro nicht bezahlen will. Und als könnte es nicht schlimmer kommen, soll jetzt auch noch seine Kiebitz gepfändet werden. In einer Kurzschlussreaktion wirft Schorsch seine Maschine an und startet durch. Einfach auf und davon, ohne Geld, ohne Handy – Ziel ungewiss.

Als Schorsch wegen mangelnden Sprits eine Bruchlandung hinlegt, trifft er auf Hans (Michael Hanemann), der ihm vorerst nicht nur ein Dach über dem Kopf und eine Mahlzeit anbietet, sondern ihm auch den Tipp gibt, dass er sich bei einem adligen Landbesitzer, einem reichen Spinner mit Schloss im Rheinland, der seinen Schlosspark ausbauen will, etwas Geld für Sprit dazuverdienen könne. Denn Schorsch will ans Nordkap. Ein Traum, den er sich schon seit langer Zeit erfüllen möchte. Ein Halt in Nordrhein-Westfalen läge dabei ohnehin auf seiner Route. Monika und Miriam, die sich zuhause zwischenzeitlich um ihn sorgen, traut er nicht, anzurufen.

Irgendwo im Nirgendwo, auf der Suche nach besagtem Schloss, trifft Schorsch auf die junge Philomena (Emma Bading), die ihm anbietet, ihn zum Schloss der Familie von Zeydlitz zu bringen. Bei ihrer Ankunft stellt sich schnell heraus, dass Philomena die Tochter des Schlossbesitzers Richard von Zeydlitz (Ulrich Tukur) ist, der dort mit Philomenas ungeliebter Stiefmutter Evelyn (Sunnyi Melles) lebt. Philomena lässt keinen Moment ungenutzt, ihre Stiefmutter zu provozieren. Im Kreise dieser eigenartigen Familie besinnt sich Schorsch auf seine eigene, greift zum Hörer, um Monika darüber zu informieren, dass es ihm gut geht und sie sich keine Sorgen machen müsse. Zu einem Gespräch kommt es aber nicht. Philomena rebelliert und die Eltern versuchen, therapeutisch mit ihrer Ablehnung und Provokation umzugehen. Dass hier zwischenmenschlich einiges im Argen liegt, ist sogar für Schorsch offensichtlich. Doch auch wenn hier alle etwas merkwürdig erscheinen, den Schlosspark nach exaltierten Vorstellungen von Zeydlitz’ neu anzulegen, ist gut verdientes Geld, das Schorsch für seine weitere Reise gut gebrauchen kann.

Während seiner Arbeit wird Schorsch zunehmend von Philomena gestört, die sich wie eine Klette an seine Fersen heftet, ihn mit Fragen löchert und Schorsch ziemlich auf den Zahn fühlt. Als Philomena beginnt, Fragen zu Schorsch Frau und möglichen Kindern zu stellen, wird Schorsch wütend. Er bricht das Gespräch ab, indem er verneint, Kinder zu haben. Als Schorsch ungewollt bei einem Streit von Philo mit ihrer Stiefmutter anwesend ist, stellt sich heraus, warum Philomena große Schwierigkeiten mit ihrer Stiefmutter hat: Die ehemalige Pflegerin Evelyn hat sich nach dem Tod ihrer Mutter an Philomenas Vater rangeschmissen und sich eiskalt in das gemachte Nest gesetzt. Seither spielt sie nicht nur Hausherrin sondern auch Mutter, obwohl ihr diese Rolle nicht zusteht. Schorsch fühlt mit Philomena. Die beiden, die sich in ihrer Familie nicht mehr so richtig zuhause fühlen, verbindet ein zartes Band. Als Schorsch Philomena nach ein paar Tagen erzählt, dass er seine Reise fortsetzen und das Schloss verlassen wird, bittet Philomena ihn inständig, sie mitzunehmen. Doch Schorsch weigert sich.

Die Maschine startet durch und Schorsch ist wieder in seinem Element. Noch während er gedankenversunken über die Wolken gleitet, taucht plötzlich Philomena auf dem Vordersitz auf. Schorsch ist überrascht und will sofort umkehren, doch die verzweifelte Philomena droht damit, aus dem Flugzeug zu springen, wenn er sie nicht mitnimmt. Schorsch beginnt zu wanken. Das Mädchen ist ihm ans Herz gewachsen und er bringt es nicht übers Herz, sie zu enttäuschen und lässt sich auf Philomenas Wunsch ein, sie zu ihrer Großmutter (Gudrun Ritter) nach Sylt zu bringen.

Unterdessen versucht Monika zuhause in Bayern weiterhin zu retten, was zu retten ist. Wenn auch vergeblich, denn Dr. Starcke weigert sich weiterhin, seine Schulden zu begleichen, das müssten „Eure Anwälte mit unseren Anwälten klären“. Monika beginnt zu überlegen, ob sie nicht alles stehen und liegen lassen soll, um den Traum einer eigenen Orchideenzucht zu verwirklichen?

Die Begegnung mit Philomenas Oma macht Schorsch zu schaffen. Die alte Dame fühlt ihm ganz schön auf den Zahn. Sie scheint in ihm zu lesen wie in einem offenen Buch und Schorsch wird gezwungen, sich mit seiner Flucht, seiner Verschlossenheit und seiner gescheiterten Ehe auseinanderzusetzen. Als Ellen von Zeydlitz ihn auch noch indirekt nötig, gemeinsam mit Philomena ans Nordkap zu reisen, brennen bei ihm die Sicherungen durch. Im Morgengrauen läuft er zum Flugplatz, zu seiner Kiebitz. Er muss weg und zwar schnell. Die emotionale Nähe, die er zu Philomena aufgebaut hat, wird für ihn zu einer Last. In der Luft sieht er die verzweifelte Philomena am Boden. Sie schreit ihm hinterher, bittet ihn umzukehren. Schorsch versucht, standhaft zu bleiben, doch er bringt es nicht übers Herz, das junge Mädchen zurückzulassen und kehrt um.

Ihre gemeinsame Reise setzen sie schweigend fort. Als die beiden wegen eines aufziehenden Gewitters landen müssen, bricht Philomena das Schweigen und fordert eine Erklärung, warum er sie im Stich lassen wollte. Doch Schorsch gibt sich einsilbig und möchte nicht darüber reden. Erst spät am Abend offenbart er sich: Er hat sie angelogen, als Philomena ihn nach Kindern gefragt hat und er verneinte. Er hat eine Tochter, Miriam, aber er weiß, dass sie nicht seine leibliche Tochter ist, denn Schorsch kann keine Kinder bekommen. Er hatte sich in jungen Jahren heimlich testen lassen. Monika hat er nie davon erzählt und so weiß auch sie nicht, dass er weiß, dass Miriam das Ergebnis eine Affäre ist. Über die Jahre hat die unausgesprochene Wahrheit Schorsch immer verschlossener und unglücklicher gemacht. Philomena redet ihm ins Gewissen, dass er sich endlich zu seiner Tochter bekennen muss – leiblich hin und her – und Schorschs innerer Panzer bekommt langsam Risse.

Auf dem Weiterflug geraten Philomena und Schorsch wegen eines technischen Defekts an der Maschine in Not und müssen auf einem abgelegenen Flughafen in Brandenburg landen. Doch das Schicksal meint es gut mit ihnen, denn sie treffen auf Hannah (Dagmar Manzel). Ihr gehört nicht nur der quasi stillgelegte Flughafen, sondern sie ist auch Mechanikerin und kann das defekte Ersatzteil bestellen. Allerdings wird das ein paar Tage dauern. Philomena hat nichts dagegen, denn Hannahs junger „Technikexperte“ Timo (Tilman Pörzgen) ist äußerst attraktiv... Auch Schorsch erkennt, dass Hannah eine spannende Frau ist. Ehemals Agrarpilotin hat sie nach der Wende zusammen mit ihrem Mann den Flughafen gekauft – bis dieser sie für eine Jüngere verließ. Doch Hannah schlägt sich wacker und versprüht dabei so viel Energie und Wärme, dass Schorsch sich zunehmend zu ihr hingezogen fühlt. Er bewundert Hannah und beginnt damit, sich in ihr Leben einzubringen, sie zu unterstützen, entwickelt Ideen, was Hannah alles aus dem alten Flughafen machen könnte – ist mit Leib und Seele und voller Eifer dabei, ein anderes Leben zu leben. Vielleicht eines, das er sich schon immer gewünscht hat?

Für Hannah, die Schorschs Gefühle zwar erwidert, ist das jedoch nicht so einfach. Schorsch hat eine Familie, die er zuhause hat sitzen lassen. Aus Angst, am Ende wieder die Verlassene zu sein, entzieht sie sich der Zweisamkeit und öffnet Schorsch die Augen. Er muss und soll sein Leben in Ordnung bringen. Schließlich telefoniert Schorsch mit Monika. Doch Monika hat, alleingelassen von ihrem Mann, die Gärtnerei inzwischen verkauft. Sie stellt Schorsch vor vollendete Tatsachen. Schorsch entschließt sich, nach Hause zu fliegen. Philomena bleibt zurück. Ihr Vater hat sich von Evelyn getrennt und will nun mit seiner Tochter eine Weltreise machen – aber Philomena reicht es erst einmal mit den „Seniorenreisen“, sie will ihre eigene Reise machen – bis ans Ende der Welt. Beide verabschieden sich innig, hat die Begegnung doch bei beiden dafür gesorgt, dass sie Kontakt zu verschütteten Gefühlen und Bedürfnissen aufbauen konnten.

Schorschs letzte Etappe, zurück in sein altes Leben, wird die schwerste. Lange genug konnte er verdrängen, jetzt muss er sich Monika und Miriam stellen. Doch er kehrt als ein veränderter Mensch zurück...

Gesprächswert82%