Fall 39

FSK 16 109 Minuten
Mit: Renée Zellweger und Jodelle Ferland
Im Kino: Fall 39 ist am 21.08.2009 gestartet
Heimkino: Fall 39 ist seit dem 15.07.2010 als Blu-ray und DVD verfügbar

Die Story zu "Fall 39"

Die mit allen Wassern gewaschene Sozialarbeiterin Emily Jenkins (Renée Zellweger) ist davon überzeugt, in ihrem Job wirklich schon alles gesehen zu haben. Bis ihr neuester und ausgesprochen mysteriöser Fall sie mit der zehnjährigen Lillith Sullivan (Jodelle Ferland) zusammenführt. Schnell bewahrheiten sich Emilys schlimmste Befürchtungen, als Lilliths Eltern versuchen, ihre eigene und einzige Tochter zu ermorden. Im letzten Moment kann Emily das Mädchen retten. Kurzerhand nimmt sie Lillith bei sich zu Hause auf, bis geeignete Pflegeeltern gefunden sind. Doch die Kleine scheint von einem düsteren Geheimnis umgeben zu sein …

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Hintergrund

Für Christian Alvart liegt die Wurzel aller Ängste in der Psyche und den Gefühlen. Er benutzte alle vorhandenen filmischen Elemente dazu, ein Gefühl des Kontrollverlusts heraufzubeschwören. Mit speziellen Kulissen, die visuelle Effekte ermöglichen, sowie einer vielsagenden Farbauswahl, kombiniert Alvart alte und neue Techniken, um beim Publikum Gänsehaut zu erzeugen. Alvart setzte für die gewünschten überwältigenden Bilder auf das Können eines befreundeten Kameramanns: Hagen Bogdanski setzte beim Oscar®-gekrönten Stasi-Krimi DAS LEBEN DER ANDEREN (2005) das Licht. Zusammen hatten sie schon an ANTIKÖRPER gearbeitet. „Unsere Beziehung ist innig, aber kompliziert“, verrät Alvart. „Seine Leistungen bei FALL 39 haben mich umgehauen. Er arbeitet ungeheuer schnell und dennoch präzise. Ich glaube, kein anderer Kameramann hätte diesen speziellen Film in genau diesem Stil in der Zeit geschafft. Meines Erachtens wird das nicht sein letzter Hollywood-Job gewesen sein; er träumt davon, einen James Bond Film zu drehen.“ Alvart und Bogdanski setzten sich bei der Kameraarbeit keine Grenzen, benutzten Vogelperspektiven mit dem Kamerakran, um beständig Spannung zu erzeugen, sowie optische Kameraeffekte, die das an weniger subtile Computergrafiken gewohnte Publikum überraschen werden. „Ich liebe diese altmodischen Kameratricks aus den 1920er 1930er Jahren“, verrät Alvart. „Man kann Szenen rückwärts filmen, verschiedene Geschwindigkeiten einsetzen, die Blende öffnen oder das Bild schütteln. Das sieht toll aus und tut seine erstaunliche Wirkung. Deshalb entschieden wir uns oft gegen CGI und für die „erzwungene Perspektive“. Bei FALL 39 sorgt die Kameraarbeit dafür, dass das Publikum immer bei der Stange bleibt und sich nie sicher fühlt. Alles verbindet sich zu einer gruseligen, dennoch amüsanten Erfahrung, die den Zuschauer auf unerwartete Weise berühren wird.“ Das Unerwartete bestimmte auch die Arbeit des Produktionsdesigners John Willett, der schon die frostigen Sets des Arktis-Abenteuers „Eight Below“ (ANTARCTICA – GEFANGEN IM EIS, 2005) gestaltete. Bei FALL 39 arbeiteten Alvart und Willett erstmals zusammen und der Regisseur zeigte sich von der kreativen Experimentierfreude des Kollegen sehr beeindruckt. „Ab dem ersten Augenblick unserer Zusammenarbeit lief Willetts Gehirn auf Hochtouren und er überschüttete mich mit Farbschemata, Modellen und Zeichnungen“, erinnert sich der Filmemacher. „Da wusste ich, es würde eine fruchtbare, kreative Arbeitsbeziehung ergeben. Und er übertraf meine Erwartungen jedes Mal.“ Willett freute sich immens über die Aufgabe. „Ich habe schon an mehreren Horrorfilmen mitgearbeitet, doch die meisten sind sehr schwerfällig inszeniert. Mir gefiel besonders an FALL 39, dass es sich so ähnlich wie ROSEMARIES BABY las. Auch dort steigert sich die Spannung von einer Atmosphäre trügerischen Geborgenheit bis hin zu unermesslichem Terror. Solch eine Geschichte steht und fällt mit der Qualität des Drehbuchs und anschließend mit den Darstellern und der Regie“, erklärt er. „Ich konzentriere mich auf den roten Faden des Skripts und versuche ihn bildlich umzusetzen. Das Drehbuch ist derart beängstigend, dass einige im künstlerischen Team es sich nur bei Tageslicht zu lesen trauten!“ Willett lieferte sein Meisterstück mit der Gestaltung von Emilys Haus. Dabei bildete er nicht nur ihren Geschmack und ihre Persönlichkeit ab, sondern integrierte auch eine Reihe unverwechselbarer und überraschender Besonderheiten. Um die emotionalen und psychologischen Veränderungen zu betonen, die mit Lilliths Ankunft einhergehen, gestaltete Willett Gänge, die sich auf Kommando neigen und eine absenkbare Bürodecke. So erweckte er ohne CGI-Einsatz ein Gefühl der Orientierungslosigkeit. Die Besonderheiten der Struktur waren so versteckt gestaltet, dass selbst Renée Zellweger sie erst bemerkte, als sich die Wände bewegten. Aus der Sicht des Produktionsdesigners bot sich in der Möglichkeit völlig neuartiger Ansätze eine unwiderstehliche Herausforderung, insbesondere, da Christian und die Produzenten völlig seiner Meinung waren. Die Anstrengungen resultierten in einer durch und durch manipulierten Welt, die die Hauptfiguren bewohnen. „Wir entwarfen sich neigende Wände und absinkende Zimmerdecken, die Emilys zunehmende Beklommenheit widerspiegeln“, verrät er. „Man bekommt den Eindruck einer leicht verschobenen Realität – irgendetwas stimmt nicht, aber man kann es nicht genau benennen. Die Perspektive stimmt einfach nicht.“ Auch in Emilys Büro ist die Zimmerdecke zuerst 3,66 Meter hoch, dann 2,44 Meter und schließlich, mit dem zunehmenden Gefühl, die Welt würde sie erdrücken, nur noch 2,13 Meter. Willett gestaltete schlussendlich sogar viele der simpleren Innenräume, um die größtmögliche Kontrolle über den Look zu erlangen. Das traf insbesondere auf das Badezimmer zu, in dem Coopers Figur Doug von den Hornissen angegriffen wird. „Für die optimale Umsetzung unserer visuellen Wünsche entwarfen wir jedes einzelne Objekt in diesem Bad“, erklärt er. Obwohl Alvart CGI nicht ablehnt, feuerte er sein Team dennoch zu möglichst vielen realen Effekten an. Für die Szene, in der Emily und Jodelle mit einem Hochhaus-Fahrstuhl abstürzen, ließ Alvart einen Miniatur-Aufzugschacht bauen. Der ermöglichte einen 1,4 Meter tiefen Fall und gab Renée Zellweger und Jodelle Ferland das bekannte Gefühl, dass sich der Magen umdreht. „Ich glaube, Renée erlebte einen großen Adrenalinschub.“ Natürlich wurde auch viel mit Farben experimentiert. „Während des gesamten Films assoziiert man gewisse Farben mit bestimmten Personen und Gefühlen. Zum Beispiel ist Lilliths Zimmer und vieles, was mit ihr zu tun hat, in einem sehr kalten Dunkelblau gehalten. Gleichermaßen umgeben Emily meist wärmere Farben, Grün- oder Brauntöne, eben gute, sichere Nuancen. Sobald aber Furcht und Wahnsinn um sich greifen, benutzen wir viele Weißschattierungen.“ „Es ging darum, die Sets in die Story und die Darstellungen zu integrieren, um ein umfassendes Gefühl der Bedrohlichkeit zu schaffen“, erklärt Willett. „Ich fand es aufregend, zu beobachten, wie das Design mit den schauspielerischen Leistungen Hand in Hand ging“, freut er sich. „Da kamen plötzlich alle Gefühle zum Vorschein, die ich schon beim ersten Durchlesen empfand.“ Ebenso sorgten unzählige präzise ausgewählte Details für eine Kontinuität in der Produktion, etwa bei den Kostümen, dem Make-Up und den visuellen Effekten. Monique Prudhommes („Juno“, JUNO, 2007) zeitgemäße Outfits spiegelten eine ebenso sorgfältig ausgewählte Farbpalette wider wie John Willetts Designs. Zum Special Effects Make-Up von Julie Beaton und Harlow McFarlane zählten auch feine blaue Äderchen, die sie in Jodelle Ferlands Gesicht malten, um es gruseliger wirken zu lassen. Nicht zuletzt sorgten auch Künste von Special Effects Supervisor Chris Watts („300“, 300, 2007) für eine diabolische Wirkung von Emilys Umgebung. Das Filmdesign diente ebenso wie die Performances dazu, Schicht für Schicht zu einem stetig steigenden Gefühl der Angst beizutragen. „Zu Beginn von FALL 39 fühlt man sich wie in einem von Sidney Lumets Filmen“, erklärt Misher. „Man steckt mitten in dieser harten Welt voller Sozialarbeiter und vernachlässigter Kinder. Langsam aber, Schale für Schale, häutet sich die Zwiebel und man erkennt eine übersinnliche Welt, die nach ihren eigenen Regeln funktioniert.“

Schauspieler und Rollen

Renée Zellweger Emily Jenkins
Jodelle Ferland Lillith Sullivan
Ian McShane Detective Mike Barron
Kerry O'Malley Margaret Sullivan
Callum Keith Rennie Edward Sullivan
Bradley Cooper Douglas J. Ames
Adrian Lester Wayne
Cynthia Stevenson Nancy
Alexander Conti Diego
Philip Cabrita Javier
Vanesa Tomasino Javier's Wife
Mary Black Custody Judge
Domenico D'Ambrosio Domenico D'Ambrosio
Benita Ha Therapist
J. Winston Carroll Judge
Michael Bean Co-Worker
Lesley Ewen Co-Worker
David Patrick Green Chief Psychiatrist
Dee Jay Jackson Bus Driver
Taya Calicetto Young Emily
Alisen Down Emily's Mother
Darryl Quon Inmate
Suzanne Bastien Nurse
Jane Braithwaite Nurse
Colin Lawrence Police Sergeant
Fran Gebhard Coordinator
Dagmar Midcap News Anchor
Bill Mondy Interviewer
Andrew Airlie Doctor
Sarah-Jane Redmond Barron's Wife
Charles Zuckermann Demon Person
Yvonne Valdez Mrs. Lynch
Paul Duchart Priest
Daniel Bacon Businessperson
Darren E. Scott Young Cop
Dalias Blake Detention Center Cop
Phillip Mitchell Lead Guard
Fulvio Cecere Fire Marshall
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Originaltitel

Case 39

Regie

Christian Alvart, Danielle de Smit

Drehbuch

Ray Wright

Soundtrack

Michl Britsch, Ronald Eng, Ronald Eng, Doug Jackson, Steve Tushar, Daniel J. Leahy, Robin Harlan, Sarah Monat, David A. Cohen, Lisa Jaime