„Superbulle“ Tom Gerhardt vs. echter „Bulle“

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Sie werfen sich täglich auf den Straßen, zu Wasser, zu Lande und in der Luft, und natürlich hinterm Schreibtisch, für Recht und Ordnung in die Bresche: Polizisten! Ohne sie wäre Deutschland eine Bananenrepublik. Angesichts der bevorstehenden Kino-Offenbarung von Tommie (Tom Gerhardt) und Mario (Hilmi Sözer) am 6. Januar als „Die Superbullen“ standen uns Tom Gerhardt, in seiner Funktion als „Superbulle“, und ein echter Polizist, in seiner Funktion als echter „Bulle“ (Name geändert), Rede und Antwort zu den drängendsten Fragen über das Polizisten-Dasein.

1.Was ist das Beste daran Polizist zu sein?

Echter „Bulle“: Man ist nah am Leben und ein wenig hat man das Gefühl, die soziale Welt retten zu können. An jedem Tag trifft man auf neue Herausforderungen, in jeder noch so harmlosen Situation kann einfach alles passieren.

Tommie: Öh… du kanns in jeder Kneipe feiern ohne Ende!… weil Polizeistunde is erst, wenn die Polizei dat sacht… Im Fussballstadion kanns du bis ganz nach vorn und löhnst keine Mark… und überhaupt… Polizei is suuupa!… du kanns machen, WAT du willst! Und wer frech wird, kricht ne Knolle um die Ohren.

2.Wie fit müssen Polizisten körperlich eigentlich sein?

Echter „Bulle“: Gehen wir davon aus, dass in einer harmlosen Situation plötzlich „alles“ passiert, dann sollte ein Polizist / eine Polizistin einen möglichst stabilen Herz-Kreislauf besitzen. Wenn es einmal hart auf hart kommt, sollten auch 1000 m Sprint und eine solide Muskelkraft drin sein.

Tommie: Du musst immer so fit sein, dat Du den Autoschlüssel noch halten kanns… Du muss ja einsatzfähich sein. Wenn Du voll bist wie`n Eimer und kanns nich mehr gehen, dann muss du wenigstens noch Autofahren können. Fahren is ja nich so schwer, dat geht irgendwie imma…

3.Wie viel Alkohol darf ein Polizist während der Dienstzeit trinken?

Echter „Bulle“: Dienstzeiten sowie einige Stunden davor stehen unter striktem Alkoholverbot! Ein Schutzmann / eine Schutzfrau mit Fahne wird von keinem Bürger ernst genommen, ganz zu schweigen von seinem / ihrem mangelnden Urteilsvermögen in prekären Situationen – in denen sich alle Beteiligten aber genau auf dieses Urteilsvermögen verlassen können müssen.

Tommie: Der Polizist darf alles trinken. Dat is voll seine Pflicht: Er muss Lebensmittelkontrolle machen. Immer. Und überall.

4.Wie schnell darf ein Polizeiauto in geschlossenen Ortschaften fahren?

Echter „Bulle“: Ist ein Dienstfahrzeug ohne Sonder- oder Wegerechte unterwegs - hat also weder Blaulicht noch Martinshorn geschaltet – gelten für die Beamten die Regeln der StVO wie für jeden anderen Verkehrsteilnehmer.

Tommie: Auf keinen Fall unter 140. Sonst heisst et widder, Beamte sind lahm und kriegen die Kurve nich… und dann iset voll weg, dat Bürgervertrauen…

5.Wie hoch ist der Verbrauch von Pfefferspray eines durchschnittlichen Polizisten pro Woche?

Echter „Bulle“: Wenn es nach den Vorstellungen der Beamten geht, liegt er bei Null. Der Einsatz des Pfeffersprays sei wohl bedacht, denn seine Wirkung ist meist sehr effektiv und wenig angenehm. Die Zielrichtung jeder polizeilichen Maßnahme sollte Deeskalation lauten.

Tommie: Kommt drauf an, wie viele Leute frech werden. Da muss man manchmal auch Vorsorge machen. Damit dat Schlimme garnich erss passiert.

6.Wie legt die Polizei die Polizeistunde fest?

Echter „Bulle“: Gar nicht, denn das obliegt in den meisten deutschen Bundesländern den Ordnungsämtern!

Tommie: Ja jut… wenn keine Weiber in Sicht sind, kein Ramsdorfer mehr reinpasstund wir ham auch keine Dartpfeile mehr… dann macht der Dienst ja wohl keinen Sinn mehr… ab in die Falle!

7.Was darf sich ein Polizist auf keinen Fall erlauben?

Echter „Bulle“: Diebstahl, Drogenbesitz, Raub… jegliche kriminelle Aktivitäten sind absolut untersagt. Auch Untugenden wie Illoyalität, Unehrlichkeit und Unzuverlässigkeit gehen nicht.

Tommie: Er darf nich laut reden, wenn man morgens Kater hat… er darf nichts Schlechtes sagen über den 1.FC Köln und er soll Dich niemals beim Chef verpfeifen.

8.Welche Auszeichnungen gibt es bei der Polizei für besonders gute Kollegen und ab wann giltman als Superbulle?

Echter „Bulle“: Die wichtigste optische Auszeichnung ist der Dienstgrad. Man kann sich aber auch eine Auszeichnung für ehrenamtliches Wirken verdienen. „Superbullen“ gibt es nicht, nur besonders freundliche Bullen – und das ist super!

Tommie: Für wat ganz Jutes kricht man ein Fass Ramsdorfer. Und Superbulle biss Du, wenn Du wat ganz besonders Tolles machst: Zum Beispiel die dreckigen Blitz-Automaten abrasieren. Und dat Janze anzeigen als unbekannte Täterschaft, höhö, geil!

9.Welche tierischen Kollegen arbeiten außer Hunden und Pferden sonst noch so bei der Polizei?

Echter „Bulle“: Es gab mal einen Anlass, bei dem die Flugstaffel der Geier eingesetzt wurde, um deren vierbeinige Kollegen von der Hundestaffel aus der Luft zu unterstützen.

Tommie: Tasmanische Beutelteufel, höhö… Ihr werdet es ja sehn im Film…

10.Was tun Sie bei Beamtenbeleidigung?

Echter „Bulle“: Das kommt auf die Situation an. In aller Regel sollten verbale Angriffe an den Beamten abprallen. Dennoch hat jeder Polizist / jede Polizistin das Recht, eine Anzeige wegen Beleidung aufzugeben – diese ist dem Strafgesetzbuch nach eine Beleidigung wie jedem anderen Bürger gegenüber auch.

Tommie: Doppelte Verwarnung: Ohrfeige und an den Haaren ziehn.

11.Warum ist es an der Zeit, sich von der wohlvertrauten Polizeiuniform in Moosgrün und Bambusgelb zu verabschieden?

Echter „Bulle“: Ziel der Umstellung ist einerseits die europaweit einheitliche Erkennbarkeit der Polizei, andererseits die moderne Anpassung der Dienstkleidung an geänderte Anforderungen. So mussten Tragekomfort und Details verbessert werden, wobei neue Stoffe zum Einsatz kommen und Teile der Uniform verändert werden.

Tommie: Blau is besser. Da fällt man nich so auf.

12.Wie wird man ein perfekter Polizist?

Echter „Bulle“: Mit Leidenschaft, Motivation, Fachwissen und dem Herzen am rechten Fleck.

Tommie: Du musst ihn finden. Den Bock. Oder Du hass es versaut. Alles verbockt. Du muss kämpfen für den 1.FC Köln! Dann is auch alles in Butter. Und jetz fraacht mir keine Löcher in den Bauch!

Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen. Alles Weitere erklärt sich ab dem 6. Januar im Kino, bei eingehender Betrachtung von „Die Superbullen“.