Zum DVD-Start von Knowing: Infos zu Zeitkapseln

Bild von Sebastian Lorenz
Veröffentlicht

Zum Inhalt des Films:
Im Jahr 1959 beschreiben Schüler einer Klasse in Massachusetts anlässlich der Einweihung eines neuen Schulgebäudes ihre Zukunftsvisionen. Die Bilder werden in einer versiegelten Zeitkapsel im Boden vor der Schule vergraben. 50 Jahre später offenbart sich beim Öffnen dieser Kapsel eine verhängnisvolle Botschaft vom Ende der Welt. Wie ein alleinerziehender Vater versucht, durch das Entschlüsseln der Zahlencodes des mysteriosen Fundes das Ende aller Tage zu verhindern, ist die Geschichte des actiongeladenen Endzeit-Thrillers Knowing, der jetzt auf DVD und Blu-ray erhältlich ist.

Was sind Zeitkapseln?
Zeitkapseln werden im traditionellen Sinne bei der Grundsteinlegung zusammen mit dem Grundstein in ein Gebäude eingemauert oder in der Kugel von Kirchturmspitzen deponiert. Sinn und Zweck dieser Tradition ist es, zeittypische Dinge an die nächsten Generationen weiterzugeben. Bei den Inhalten solcher Kapseln handelt es sich meistens um Münzen, Geldscheine, Tageszeitungen, Chroniken oder wie in „Knowing“ um Zeichnungen von Schülern, die zeigen, wie sie sich die Zukunft vorstellen. Doch nicht nur Dinge, die das allgemeine Leben zu einer bestimmten Zeit repräsentieren, sondern auch private Habseligkeiten werden durch Zeitkapseln an die Nachkommen weitergegeben. Ganz in diesem Sinne handelt es sich bei Dachbodenfunden ebenfalls gewisser Weise um Zeitkapseln.

Weltweit läuft die Fahndung nach bedeutenden Zeitkapseln unserer Weltgeschichte auf Hochtouren. Die eigens zu diesem Zweck gegründete Forschungsgruppe „International Time Capsule Society“ in Oglethorpe/USA hat sich zur Aufgabe gemacht, historische Studien über gefundene Zeitkapseln und den Wert von Zeit und deren Konservierung zu betreiben. In einer von dieser Gesellschaft aufgestellten Most-wanted-Liste wurde die Weltbevölkerung dazu aufgerufen, die neun berühmtesten Kapseln wieder aufzutreiben. Hierzu zählen unter anderem:

1. Ein Zug, in dem 22 Millionen Unterschriften lagern, die Amerikanische Bundesbürger im Jahre 1976 gesammelt haben, um sie am Unabhängigkeitstag im Beisein von Präsident Gerald Ford zu versenken. Dieser Zug wurde vor der Zeremonie gestohlen und ist bis heute nicht gefunden worden.

2. Originalaufnahmen der Opernsängerin Nelli Melba, die im Jahr 1907 bei der Middlesex Grammophone Company (heute EMI) vergraben wurden. Als die wertvollen Aufzeichnungen in den 1960er Jahren bei Umgrabungen gefunden wurden, schlugen Diebe kurzerhand zu. Seitdem fehlt jede Spur.

3. Kostüme und Geschenke von Schauspielern der Fernsehshow “The M*A*S*H“. Sie wurden 1983 an einem unbekannten Ort auf dem Parkplatz von 20th Century Fox in Hollywood vergraben. Der Parkplatz wurde inzwischen verändert, sodass die Kapsel womöglich unter dem Mariott Hotel lagert. Berichten des CNN zufolge wurde die Kiste kurz nachdem die Show endete von einem Bauarbeiter gefunden.

4. Eine Eisenbox, vermutlich aus dem Jahr 1981, die Gegenstände des hundertjährigen Jubiläums der Stadt Vermont enthält. Diese sollte eigentlich 1991 geöffnet werden, jedoch konnte sie nirgendwo gefunden werden.

Ob und in welchem Zustand diese Gegenstände jemals gefunden werden, bleibt abzuwarten. Ganz grundsätzlich gilt: Der Zahn der Zeit nagt besonders an allem, was lange lagert. Wer also mit dem Gedanken spielt, selbst einmal eine Zeitkapsel für die Nachwelt zu hinterlassen, der sollte bei der Wahl der Gegenstände einerseits gut überlegen, welche Verweildauer die Gegenstände überleben sollen und andererseits, was man seiner Nachwelt überhaupt hinterlassen möchte. Es muss ja nicht gleich die Verkündung der Endzeit sein, die mit einer Zeitkapsel transportiert wird.