Taylor Kitsch Exklusiv-Interview zu John Carter

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Marcus Fliegel: Mit “John Carter” und “Battleship” sind sie der Star in gleich zwei Filmen in diesem Frühjahr, die zusammen fast eine halbe Milliarde Dollar gekostet haben. Wie fühlen sie sich dabei ?

Taylor Kitsch: Es ist aufregend. Ich bin auf beide Filme stolz, genaugenommen sind es drei Filme, die 2012 erscheinen. Aber mir geht es mehr um die Charaktere und das Geschichtenerzählen als das Budget. Aber auch die Größe des Ganzen ist aufregend. Zu wissen, dass der Film überall zu sehen sein wird, fühlt sich toll an. Aber am wichtigsten ist, dass wir einen großartigen Film gemacht haben, darauf bin ich am stolzesten.

Marcus Fliegel: War der Casting-Prozeß hart, andere Leute davon zu überzeugen, dass sie John Carter sein könnten ?

Taylor Kitsch: Absolut, aber wenn man das Drehbuch gelesen hat und versteht, dass man die Hauptrolle übernehmen soll und in jeder Szene des Films zu sehen sein wird, versteht man, warum das Auswahlverfahren so hart war. Es ist mein Job, hinzugehen und um die Rollen zu kämpfen, die einem etwas bedeuten. Es war sehr intensiv, Monat für Monat, ein Screentest nach dem anderen, mal mit verschiedenen Schauspielern, mal Lesungen um zu sehen ob die Chemie stimmt. Es war heftig, aber das war es wert.

Marcus Fliegel: Im Film sehen wir, dass sie körperlich topfit sind. Aber das war bestimmt leicht für sie, weil sie ausgebildeter Fitnesstrainer und Ernährungsberater sind.

Taylor Kitsch: Ich wünsche, es wäre so leicht. Ich sehe nicht immer so aus, glauben sie mir. Dahinter steckt ein unglaublich strenger Plan aus Ernährung und wie man sieht auch Training, den ich 11 Monate durchhalten musste.

Marcus Fliegel: Haben sie das selbst organisiert ?

Taylor Kitsch: Das habe ich. Aber ich denke, wenn ich das nochmal mache, dann nicht mehr alleine, denn es gab Tage an denen ich praktisch nicht aus dem Bett gekommen bin, so müde war ich. Da hätte ich jemanden gebraucht, der mich in Fitnessstudio trägt.

Marcus Fliegel: Andere Schauspieler haben ihren Körper auch schon extrem verändert für eine Rolle wie Christian Bale in “Der Maschinist” und “Batman Begins” oder Daniel Craig in “Cowboys & Aliens” und “Verblendung”. Würden sie für eine Rolle auch dick werden ?

Taylor Kitsch: Für ”The Bang Bang Club” habe ich 15 Kilo abgenommen, um einen drognsüchtigen Fotografen zu spielen. Ich bin also mehr als bereit, so was zu machen. Wenn es zum Charakter passt, den man spielen soll, dann ist es auch notwendig.

Marcus Fliegel: Für “John Carter” haben sie die Geschichte von Soldaten aus dem amerikansichen Bürgerkrieg recherchiert, und wie die damals gelebt haben. Unterscheidet sich das sehr von dem was Soldaten heute durchmachen ?

Taylor Kitsch: Ich glaube es ist völlig anders in vielerlei Hinsicht . Den Kampf Mann-gegen-Mann gibt es heute kaum noch. Durch die moderne Technologie passiert alles mehr aus der Distanz. Dann sind da die Krankheiten, die Gesundheitsversorgung, die Ernährung, oder besser der Ernährungsmangel. Ich glaube es war ein völlig anderer Krieg, und möglicherweise der schlimmste.

Marcus Fliegel: Ihr Sidekick im Film, “Woola”, ist eine computergenerierte Figur. Gabs da am Set überhaupt etwas, mit dem sie interagieren konnten ?

Taylor Kitsch: Es gab einen Puppenspieler mit einem Woola-Kopf, ungefähr 90 Zentimeter im Durchmesser, der war toll. Aber nach ein paar Aufnahmen musste er verschwinden, und es gab ein paar Aufnahmen ohne alles, damit sie die Effekte später einfügen konnten. Es gab wirklich viele Aufnahmen, wo absolut nichts da war.

Marcus Fliegel: Wieviel vom späteren Look des Films haben sie denn beim Dreh mitbekommen, oder gab es da immer nur Markierungen, wo später Effekte eingefügt werden sollten ?

Taylor Kitsch: Der Regisseur Andrew Stanton hat nicht im Studio sondern an realen Schauplätzen gedreht und das gibt dem Film eine ganze andere Qualität. Man fühlt sich wirklich wie auf dem Mars. Wir waren natürlich nicht wirklich auf dem Mars, sondern in diesen trockenen Flussbetten in der Wüste mitten im Nirgendwo. Nur durch moderne Technik war das möglich. So hatten wir Willem Dafoe als Alien, der auf Stelzen alle Szenen mit mir spielte. Ein Teil davon zu sein war unglaublich und diese Energie werdet ihr im Film auf alle Fälle spüren.


Sympathischer Typ, der übrigens aussieht wie der Bruder von Regierungssprecher Steffen Seibert. Im Interview verrät er unter anderem, wie schwer es war an die Hauptrolle in John Carter zu kommen.

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Mit Material vonDisney

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