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"Ms. Marvel": Kritik zur neuen Superhelden-Serie auf Disney Plus
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"Ms. Marvel": Kritik zur neuen Superhelden-Serie auf Disney Plus

Bild von Nils Zehnder
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„Ms. Marvel“ ist so ziemlich das Gegenteil zur MCU-Origin-Story von Tony Stark aka Iron Man. Gerade dieser neue Ansatz zeigt Superhelden mal von einer erfrischend anderen Seite.

Schon beim Marvel-Intro der ersten Folge wird schnell klar, „Ms. Marvel“ will anders sein. Statt orchestralem Sound gibt’s erstmal The Weekends Mega-Hit „Blinding Lights” auf die Ohren und dann der Wechsel zu Marvel-Figuren, die aus Papier ausgeschnitten sind. Denn unsere Protagonistin selbst ist erstmal gar keine Superheldin.

Als Fan zur AvengerCon

Tatsächlich ist Kamala Khan, wie unsere Hauptdarstellerin heißt, selbst großer Fan von Superhelden – ganz besonders von „Captain Marvel“. Und gerade aus diesem Grund will sich die Teenagerin die allererste AvengerCon nicht entgehen lassen. Dabei handelt es sich um eine Cosplay-Convention, bei der sich Fans zu Kostüm-Wettwerben und dem generellen Abfeiern ihrer (Super)helden treffen. Was sie sich erstmal ganz einfach ausmalt, wird dann allerdings wegen ihren Eltern gar nicht mal so einfach und dann wäre da noch die Zukunftsplanung, welcher sie sich annehmen muss.

Während das MCU bei den Filmen gerne mal in formelhaften Superhelden-Einheitsbrei verfällt, wagt man bei den Serien für Disney Plus gerne mal etwas Neues. Mit der Auftaktserie „WandaVision“ etwa, bot man gerade in den ersten Folgen einen spannenden Ansatz zur Rekapitulation der US-Sitcom-Welt. Mit „Ms. Marvel“ bringt man nun eine Coming-of-Age Geschichte ins Marvel Cinematic Universe.

Coming-of-Age und visueller Overload

Dabei setzen die Macher wirklich alle Hebel in Gang, um Generation Z zu bedienen. Die Story verfolgt neben der Protagonistin auch weitere Charaktere aus ihrem Freundeskreis wie beispielsweise Bastler Bruno oder den neu dazu gezogenen Mädchenscharm Kamran. Das sind allesamt liebenswürdige Charaktere, die man so aber eher in einer der unzähligen Coming-of-Age-Produktionen von Netflix erwarten würde.

Trotzdem funktioniert dieser Ansatz für das MCU überraschend gut. Denn statt dem typischen heroischen Superhelden Actiongewulst bekommen wir die Helden aus einer nachvollziehbaren Perspektive geliefert. In Kamalas Leben läuft bei weitem nicht alles perfekt und auch ihre Kräfte bekommt sich nicht etwa durch den Biss einer radioaktiven Spinne.

Das paart Disney auch visuell in ein komplett anderes Gerüst. Statt stark unterkühlten Bildern, quillt „Ms. Marvel“ vor Farben nur so über. Immer wieder sind zeichnerische Elemente in die reale Welt eingebaut, sodass sich beispielsweise im Hintergrund das Graffiti an der Wand mitbewegt.

Fazit:

Mit „Ms. Marvel“ wagt man im kleinen Rahmen auf Disney Plus mal wieder etwas Neues. Bisher konnten wir vorab nur zwei Folgen der Serie ansehen, weshalb es abzuwarten bleibt, ob die Serie nicht doch wieder in die typischen Muster des MCU verfällt. Bis zur zweiten Folge ist es den Machern allerdings gelungen, das Thema Superhelden anders anzugehen, als es in den über 20 Filmen der Fall war. Für hart gesottene Marvel-Fans wird das teils visuell überladene Coming-of-Age-Spektakel aber zumindest eine Umgewöhnung sein.

Seit dem 08. Juni 2022 ist die erste Folge Ms. Marvel" auf Disney Plus verfügbar. Weitere Folgen erscheinen wöchentlich. Hier könnt ihr die Serie direkt streamen.

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