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Starportrait

Tommy Lee Jones Biografie


Geburtstag: 15.09.1946

Geburtsort: San Saba, Texas

Land: USA

Er hat eines der markantesten Gesichter in der aktuellen Kinolandschaft, und er weiß es gewinnbringend einzusetzen: Mit steinerner Miene und bohrenden Blick hat sich Tommy Lee Jones in den vergangenen vier Jahrzehnten nicht nur als Schauspieler einen Namen gemacht. Auch als Regisseur blickt der 66-jährige bereits auf einige Erfolge zurück.

Der texanische Cowboy

Als Sohn eines Ölarbeiters und einer Polizistin kam Tommy Lee Jones 1946 im texanischen San Saba zur Welt. Ein Football-Stipendium ermöglichte ihm zunächst den Besuch der Jungenschule St Mark`s School of Texas. Von dort führte ihn sein Weg über die Elite-Uni Harvard, wo er sich während seines Studiums ein Zimmer mit Al Gore teilte, nach New York. Am Broadway startete Jones seine vielversprechende Schauspielkarriere, die ihn einige Jahre später nach L.A. trieb. In seinem Herzen blieb Jones seiner Heimat aber stets treu und hat das sonnige Kalifornien inzwischen längst wieder gegen die staubige Südstaaten-Luft eingetauscht. Fernab vom Star-Rummel Hollywoods züchtet er heute auf seiner Ranch in Texas Rinder und Ponys. - Und dennoch mischt er seit mehr als 40 Jahren in der Traumfabrik mit.

Der Nebendarsteller

Seine erste Kinorolle ergatterte er in der Kultromanze Love Story (1969), zu der sein ehemaliger Kommilitone Erich Segal die Romanvorlage und das Drehbuch verfasst hatte. Ab Anfang der 70er übernahm Jones häufig Fernsehrollen, darunter auch das Portrait des Gary Gilmore in The Executioner’s Song, für das er 1983 einen Emmy als Bester Hauptdarsteller erhielt. Auf der großen Kinoleinwand hingegen durfte Jones überwiegend an der Seite von Schauspiel-Größen wie Gene Hackman und Kevin Costner glänzen. Doch ganz gleich ob Priester, Pirat oder Verbrecher – selbst die kleinen Rollen füllte Jones mit einer ungeheuren Präsenz aus. Für seine Darstellung des Clay Shaw in Oliver Stones JFK – Tatort Dallas erhielt er 1991 seine erste Oscar-Nominierung. Drei Jahre später überzeugte der Texaner die Jury als Bester Nebendarsteller in dem Action-Drama Auf der Flucht. Die Rolle des unnachgiebigen U.S.-Marshalls katapultierte ihn prompt in die A-Liga Hollywoods.

Der Jäger

In den folgenden Jahren mauserte sich Jones zunehmend zum gefragten Charakterdarsteller. Der Rolle des Jägers blieb er aber dennoch lange treu. 2003 jagte er in Die Stunde des Jägers einen Serienmörder, 2007 heftete er sich in No Country For Old Men einem Auftragskiller an die Fersen und als Agent K machte er in der Men in Black-Reihe Jagd auf fiese Aliens. Stets mit undurchdringlicher Miene, verbissen und schweigsam. Tommy Lee Jones ist kein Mann großer Worte, sondern einer, der mit Blicken und Gesten kommuniziert. Dieser schauspielerische Minimalismus ist längst zu seinem Markenzeichen geworden. Trotzdem erfüllt er jede Rolle, in die er sich begibt, auf individuelle Weise mit Leben. Den Anstalts-Leiter in Oliver Stones Natural Born Killers (1994) ebenso wie den Air-Force-Piloten Col. William Hawkins in dem tragikomischen Weltraumabenteuer Space Cowboys (2000). 2007 zeigte er in dem vielgelobten Drama Im Tal von Elah, für das er eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller erhielt, eine weitere Facette seines Könnens.

Der Ehemann

Doch auch in einer romantischen Komödie weiß der mittlerweile 66-jährige zu überzeugen. Dabei gibt er sich in WIE BEIM ERSTEN MAL keineswegs weniger griesgrämig als sonst. Im Gegenteil: An der Seite von Meryl Streep mimt er den knurrigen Ehemann, der vor Schreck fast aus den Pantoffeln kippt, als ihn seine Frau nach 31 Ehejahren zu einem Intensivkurs bei einem Paartherapeuten (Steve Carell) drängt. Und während die unglückliche Kay (Meryl Streep) alles daran setzt, das erloschene Feuer ihrer Liebe neu zu entfachen, braucht Arnold alias Tommy Lee Jones deutlich länger, ehe er begreift, wie ernst es tatsächlich um seine Ehe steht. Ob der liebevolle Ehemann hinter der mürrischen Miene noch rechtzeitig die Oberhand gewinnt – das wird sich am 27. September 2012 im Kino zeigen.


Autor: Jochen Becker
mit Material von PureOnline