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Wie geht Netflix gegen Account Sharing vor - Viele Kunden kündigen
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Wie geht Netflix gegen Account Sharing vor - Viele Kunden kündigen

Bild von Christian Fischer
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Netflix gehört zu den beliebtesten Streaming-Anbietern der Welt. Um die Kosten für das Abo bestmöglich zu nutzen, konnten Nutzer bislang ihre Konten mit Freunden und Familie teilen und so bares Geld sparen. Das war aber immer nur geduldet und eigentlich nicht von Netflix genehmigt. Gegen dieses sogenannte Account-Sharing will der Streamingdienst jetzt vorgehen. Doch das hat schon jetzt unliebsame Folgen.

Besonders während der Hochphase der Pandemie erreichte auch das Nutzungsverhalten von Netflix seinen Höhepunkt. Durch die Mehrfachnutzung ein und desselben Kontos gingen dem Streaming-Anbieter jedoch hohe Einnahmen verloren. Um das Teilen von Nutzerkonten jetzt zu unterbinden, startete Netflix im März eine Testphase in Südamerika. Hier sollte das Account-Sharing nur noch mit einer zusätzlichen Gebühr möglich sein.

Die Reaktion drauf ließ nicht lange auf sich warten. Bereits im ersten Quartal kündigten 200.000 Nutzer ihr Netflix-Abo. Für den Testlauf wurden Chile, Costa Rica und Peru ausgewählt, da die Anzahl an Kunden in diesen Ländern deutlich niedriger ausfällt als in Staaten wie den USA oder Europa. Somit wurde verhindert, dass der Negativ-Effekt verheerende Folgen mit sich zieht.

Insgesamt macht Account-Sharing auf den ersten Blick durchaus Sinn. Dafür müsste allerdings der Begriff von 'Haushalt' strikter definiert werden. Auf Nachfrage verärgerter südamerikanischer Kunden konnte der Support von Netflix erst einmal keine genaue Antwort liefern. Inzwischen gibt Netflix zu verstehen, dass es sich hierbei schon immer um Menschen handle, die in einem Gebäude leben.

Der plötzliche Preisanstieg sorgt für viel Ungewissheit. Einerseits kündigen die ersten Kunden ihre Abos, andererseits ist vielen die zusätzliche Gebühr mitunter noch gar nicht aufgefallen. Eine klare Aussage darüber, wann man gegen die Richtlinien verstößt, gibt es bislang ebenfalls nicht. Es bleibt also abzuwarten, welche Konsequenzen Netflix aus dem ersten Testlauf zieht und wie die Aktion gegen das Account-Sharing zukünftig auf anderen, größeren Märkten umgesetzt wird.

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